Kann man ein Bier in den Haaren nachweisen?

Wie lange ist ein Bier im Haar nachweisbar?

Jeder Konsum von Alkohol hinterlässt Spuren in Atem, Blut, Urin und Haaren. Letztere sind sogar ein dauerhafter Speicher der Alkoholabbauprodukte EtG und FSEE. Zwar werden diese Stoffe größtenteils über den Urin wieder ausgeschieden. Ein kleinerer Teil reichert sich allerdings in den Haaren an und bleibt dort dauerhaft gespeichert. Kann man ein Bier in den Haaren nachweisen? Und zwar bereits kleinste Mengen des Alkohols, wie sie auch in einem einzigen Bier enthalten sind.


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Ist einmaliger Konsum von Alkohol in den Haaren nachweisbar?

Nicht der Alkohol selbst, wohl aber dessen Abbauprodukte FSEE und EtG lassen sich in Atem, Blut, Urin und in den Haaren nachweisen. Auch wenn der größte Teil dieser Stoffe über den Urin innerhalb weniger Tage ausgeschieden wird, bleibt ein kleinerer Anteil dauerhaft in den Haaren gespeichert. Kann man ein Bier in den Haaren nachweisen?

Das gilt bereits bei kleinsten Mengen Alkohol, wie er etwa in einer Sauce oder einer Praline enthalten sein kann. Und selbst wer in Bezug auf Alkohol vollkommen enthaltsam lebt, hat in der Regel die benannten Abbauprodukte im Haar. Dies ist zurückzuführen auf unvermeidliche Umwelteinflüsse, etwa das Einatmen der Dämpfe von alkoholhaltigen Reinigungsprodukten.

Kann man ein Bier in den Haaren nachweisen?
Kann man ein Bier in den Haaren nachweisen?

Herauswaschen lassen sich allenfalls Anteile des Alkoholmarkers EtG, das FSEE bleibt allerdings komplett im Haar gespeichert. Nach und nach verflüchtigt sich das EtG allerdings durch das Waschen und Behandeln der Haare Sagt die MPU-Expertin Monika Sedlmeier von www.Emotionale Balance.info. Daher ist das Zeitfenster zwischen den Terminen für die Entnahme von Haarproben nicht länger als drei Monate.

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Praxiswissen: Wieviel Alkohol ist wirklich nachweisbar?

Wie hoch darf der EtG Wert sein Haare?

Schon kleinste Mengen an Alkohol hinterlassen ihre Spuren in Atem, Blut, Urin und Haaren. Darum wird in Bezug auf eine Abstinenzkontrolle auch empfohlen, keine alkoholhaltigen Pralinen oder ebensolche Saucen zu konsumieren.

Trotzdem gelingt es in der Regel nicht, den EtG-Wert komplett auf null zu drücken. Geringste Mengen Alkohol nimmt man auch immer aus der Umwelt auf, etwa durch das Einatmen der Dämpfe von alkoholhaltigen Reinigungsmitteln. Aus diesem Grunde liegt der Grenzwert auch nicht bei 0, sondern bei 5 pg/mg EtG. Bis zu dieser Schwelle wird von einer Alkoholabstinenz ausgegangen.

Lesetipp: Ist ein einmaliger Alkoholkonsum in den Haaren nachweisbar?

Wie schnell baut sich EtG im Haar ab?

Der Alkoholmarker EtG bildet sich bereits beim Konsum kleinster Mengen von Alkohol. In Atem und Blut sowie im Urin ist er einige Stunden bis maximal wenige Tage lang nachweisbar. Die Haare hingegen sind ein dauerhafter EtG-Speicher. Das einmal dort angereicherte EtG bleibt also so lange dort gespeichert, bis man die Haare abschneidet.

Konsumiert man weiterhin Alkohol, wachsen natürlich wieder Haare nach, in denen neues EtG gespeichert ist. Beeinflussen kann man den EtG-Wert lediglich in Teilen, indem man die Haare häufig und ausgiebig wäscht. Dies hat jedoch nur einen Einfluss auf den Alkoholmarker EtG, das FSEE bleibt davon unberührt.

Falsch-Positive durch Umwelteinflüsse

Es ist nicht nur der Konsum selbst, der die Frage Kann man ein Bier in den Haaren nachweisen? positiv beantworten lässt, sondern auch eine Kontamination durch Alkohol von außen. Kritisch ist die äußere Anwendung von alkoholhaltigen Produkten wie Mundspülungen oder Rasierwasser, deren EtG durch den Talg in die Haarstruktur gelangen kann.

Besonders gefährlich ist auch der Aufenthalt in stark kontaminierten Räumen (z. B. Industrieküchen oder Labore mit hohem Desinfektionsmitteleinsatz). Eine hohe Konzentration von Ethanol in der Luft kann zur falschen EtG-Einlagerung führen, was das Labor zu einem forensisch „nicht verwertbaren“ Befund zwingt und somit den Abstinenzbeleg gefährdet.

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Die Differenzierung von Konsum und Missbrauch mittels Grenzwerte

Ob ein Bier in den Haaren nachweisbar ist, hängt letztlich von den Labor-Grenzwerten ab: Die Analyse misst Ethylglucuronid (EtG) in Pikogramm pro Milligramm Haar (pg/mg). Abstinenz wird nur bei Werten unter 5 pg/mg (oder oft sogar unter 5 pg/mg) bescheinigt.

Ein geringer Konsum, wie ihn ein einzelnes Bier auslösen kann, führt oft zu Werten zwischen 5 und 30 pg/mg. Dieser Bereich belegt zwar keinen Missbrauch, aber er beweist, dass keine vollständige Abstinenz vorliegt. Nur Werte über 30 pg/mg gelten als Hinweis auf einen übermäßigen Alkoholkonsum. Für MPU-Zwecke ist jedoch bereits der Bereich ab 7 pg/mg ein Misserfolg des Abstinenzprogramms.

FAZIT

Die entscheidende Antwort auf die Frage Kann man ein Bier in den Haaren nachweisen? ist nicht nur das „Ja“, sondern die daraus folgende Konsequenz für Ihr Abstinenzprogramm: Jeder nachgewiesene Konsum führt zum sofortigen Scheitern des gesamten Abstinenzzeitraums. Selbst ein einziges Bier kann den geringen Cut-off-Wert von 5 pg/mg überschreiten und damit den Beleg für die geforderte Abstinenz ungültig machen.

Das bedeutet, dass die gesamte bisherige Zeit, für die Sie die MPU-Abstinenz nachweisen wollten, verloren geht und das Programm von Neuem begonnen werden muss. Vermeiden Sie daher jeden Alkoholkonsum, um diesen teuren und zeitaufwendigen Neustart zu verhindern.

Quellen:


FAQ

Kann ein einmaliger Konsum von Alkohol wie ein Bier in der Haaranalyse nachgewiesen werden?

Ja, der Alkoholmarker EtG ist so sensitiv, dass schon ein geringer, einmaliger Konsum nachgewiesen werden kann. Sobald der Wert den Cut-off von 7 pg/mg überschreitet, gilt die Abstinenz als nicht belegt.

Wie hoch ist der EtG-Grenzwert, der als Abstinenz gilt?

Als Nachweis für vollständige Abstinenz gilt ein EtG-Wert von unter 7 pg/mg Haar, wobei manche Labore sogar unter 5 pg/mg fordern. Werte darüber belegen einen Konsum und machen das Abstinenzprogramm ungültig.

Was passiert, wenn meine Haaranalyse wegen eines Bieres positiv ausfällt?

Ein positives Ergebnis bedeutet das sofortige Scheitern des Abstinenzprogramms für den gesamten untersuchten Zeitraum. Der Betroffene muss das Programm vollständig neu starten und alle Kosten erneut tragen.

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Kann der Konsum von alkoholfreiem Bier das Ergebnis verfälschen?

Ja, da alkoholfreies Bier bis zu 0,5 % Restalkohol enthalten kann, wird der Konsum während der Abstinenzphase strikt untersagt. Dieser Restalkohol kann zur Einlagerung von EtG führen und den Abstinenznachweis gefährden.

Wie lange nach dem Konsum beginnt der Nachweis im Haar?

EtG beginnt erst nach etwa ein bis zwei Wochen im Haar nachweisbar zu sein, da das Haar zunächst aus der Kopfhaut herauswachsen muss. Das Haarsegment, das den Konsumzeitpunkt abbildet, muss dafür mindestens wenige Millimeter lang sein.

Führen alkoholhaltige Kosmetika zu einem falsch-positiven Ergebnis?

Alkoholhaltige Pflegeprodukte wie Mundspülungen oder Haarwasser können EtG auf die Haaroberfläche abgeben, was zu falsch-positiven Befunden führen kann. Daher sollten diese Produkte während der Abstinenzzeit vollständig gemieden werden.

Wird auch Alkohol im Essen, wie in Soßen oder Pralinen, nachgewiesen?

Ja, auch scheinbar harmlose Quellen wie alkoholhaltige Pralinen, Desserts oder Soßen können genügend Ethanol enthalten, um EtG im Haar nachweisbar zu machen. Deshalb ist eine strikte Kontrolle aller Lebensmittel notwendig.

Was bedeutet es, wenn meine Haaranalyse einen Wert zwischen 7 und 30 pg/mg anzeigt?

Ein Wert in diesem Bereich wird als Nachweis eines geringen bis moderaten Alkoholkonsums interpretiert, was nicht Abstinenz, sondern kontrolliertes Trinken belegt. Für die MPU zählt dies jedoch als gescheiterter Abstinenznachweis.

Ist die Haaranalyse sensitiver als der Urintest, um ein Bier nachzuweisen?

Ja, die Haaranalyse ist deutlich sensitiver für zurückliegenden Konsum, da EtG im Urin nur wenige Tage nachweisbar ist. Die Haaranalyse belegt den Konsum rückwirkend über einen Zeitraum von drei Monaten.

Was muss ich bei der Probenentnahme beachten, wenn ich meine Haare getönt habe?

Bei einer Alkohol-Haaranalyse dürfen die Haare nicht chemisch behandelt (gefärbt oder gebleicht) sein, da dies EtG zerstört. In diesem Fall muss zur Urinanalyse gewechselt oder die Analyse verschoben werden, bis unbehandeltes Haar nachgewachsen ist.

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