Urinscreening ist eine gängige Methode um den Konsum oder die Abstinenz von Alkohol nachzuweisen. Bundesweit gibt es in allen Regionen zahlreiche zugelassene Teststellen. An denen wird Alkoholabstinenz mit Urinscreening durchgeführt.
Inhaltsverzeichnis
- 0.1 Was ist ein Urinscreening?
- 0.2 Wie läuft ein Urinscreening ab?
- 0.3 Wie lange dauert es Alkoholabstinenz mit Urinscreening nachzuweisen?
- 0.4 Wie oft Urinscreening?
- 0.5 Ist es möglich Urinscreening zu verfälschen?
- 0.6 Welche Alternativen zum Urinscreening zum Nachweis von Alkoholabstinenz gibt es?
- 0.7 Einhaltung der CTU-Kriterien für Ihren Nachweis
- 0.8 Falsch-Positive vermeiden: Die unsichtbaren Alkoholquellen
- 0.9 Kreatinin-Kontrolle: Darum ist Urinverdünnung zwecklos
- 1 FAQ zum Thema Alkoholabstinenz mit Urinscreening nachweisen
Was ist ein Urinscreening?
Ein Urinscreening ist die Untersuchung von Urin auf die enthaltenen Stoffe Ethylglucuronid (EtG) sowie Fettsäureethylester (FSEE). Diese als entstehen Abbauprodukte von Alkohol und den Alkoholkonsum.
Allerdings ist ein Nachweis dieser Stoffe maximal 72 Stunden nach dem Konsum von Alkohol über das Urinscreening möglich. Abhängig von den Zeitpunkten der Testtermine ist Alkoholkonsum nicht ausgeschlossen. Dennoch besteht die Möglichkeit, dass ein Proband trotz negativer Tests weiterhin Alkohol konsumiert.
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Wie läuft ein Urinscreening ab?
Aufgrund des beschriebenen Umstandes werden die Testtermine stets kurzfristig angesetzt. Abbauprodukte des Alkohols lassen sich nur für kurze Zeit im Urin nachweisen. So soll verhindert werden, dass sich ein Teilnehmer durch temporäre Abstinenz auf den Termin vorbereiten kann. Es wird somit unterbunden, dass er anschließend wieder zur Flasche greift.
Der Test wird direkt bei der sachkundigen und zugelassenen Stelle durchgeführt. Damit jeder Betrugsversuch von vornherein ausgeschlossen werden kann ist ein Mitarbeiter bei der Urinabgabe mit bei. Das Wasserlassen erfolgt unter den wachsamen Augen eines beauftragten Mitarbeiters beziehungsweise einer Mitarbeiterin.
Anschließend wird die abgegebene Probe auf EtG und FSEE untersucht. Diese Untersuchung führt die zugelassene Teststelle selbst durch. Die Beauftragung eines nahegelegenes Labor ist ebenfalls möglich.
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Wie lange dauert es Alkoholabstinenz mit Urinscreening nachzuweisen?
Das Urinscreening ist für den Probanden eine recht schnelle Angelegenheit. Sobald die Urinprobe abgegeben wurde, ist der Termin bereits beendet. In vielen Fällen ist es möglich, aber keineswegs notwendig, auf die Analyse der Urinprobe zu warten. Sollte die Probe tatsächlich einen Alkoholkonsum anzeigen, wird der Proband ohnehin über einen eventuellen Abbruch der Testreihe oder das weitere Prozedere unterrichtet.

Lesetipp: Wie Alkoholabstinenz nachweisen?
Wie oft Urinscreening?
Die Anzahl der Urinscreenings ist abhängig davon, für welchen Zeitraum eine Abstinenz von Alkohol nachgewiesen werden muss. Bei einer notwendigen Alkoholabstinenz von 6 Monaten werden innerhalb dieses Zeitraumes 4 Urinkontrollen ohne große Vorlaufzeit angesetzt. Muss eine 12monatige Abstinenz nachgewiesen werden, so finden in diesem Zeitraum insgesamt 6 kurzfristig anberaumte Urinscreenings statt.
Ist es möglich Urinscreening zu verfälschen?
Bei einem Urinscreening ist der Konsum von Alkohol für einen Zeitraum von maximal 72 Stunden nachweisbar. Daher werden die Probanden sehr kurzfristig zu Terminen eingeladen. Dennoch ist es möglich (und im wahrsten Sinne Glückssache), dass ein zwischenzeitlicher Alkoholkonsum unentdeckt bleibt.
Eine Beeinflussung des Ergebnisses kann sich auch durch bestimmte Lebensmittel und Medikamente sowie eine stark erhöhte Flüssigkeitsaufnahme ergeben.
Um Betrugsversuche auszuschließen, müssen sich die Probanden beim Wasserlassen von beauftragten Mitarbeitern der für das Urinscreening zugelassenen Stelle zuschauen lassen.
Welche Alternativen zum Urinscreening zum Nachweis von Alkoholabstinenz gibt es?
Die erwähnten Abbauprodukte von Alkohol lassen sich im Urin, im Blut und in den Haaren nachweisen. Da ein Nachweis über das Blut nur wenige Stunden nach dem Alkoholkonsum möglich ist, fällt diese Option zum Nachweis einer Abstinenz aus.
Die übliche Alternative zum Urinscreening ist die Abgabe einer Haarprobe. Im menschlichen Haar ist der Alkoholkonsum noch über Monate hinweg nachweisbar. Für den Abstinenznachweis werden in der Regel 2 Haarbüschel vom Durchmesser eines Bleistiftes und einer Länge von 3 Zentimetern aus dem Bereich des Hinterkopfes entnommen.
Jeder Zentimeter Haar repräsentiert einen Zeitraum von einem Monat, sodass weniger Tests angesetzt werden. Außerdem können die Termine längerfristig vereinbart werden, was den Probanden das Prozedere insgesamt erleichtert. Natürlich ist es für die Haarprobe notwendig, dass ausreichend viel Kopfhaare in entsprechender Länge vorhanden sind.
Einhaltung der CTU-Kriterien für Ihren Nachweis
Ein gültiger Alkoholabstinenznachweis mit Urinscreening muss zwingend den strengen CTU-Kriterien (Chemisch-Toxikologische Untersuchungen) genügen, um bei der MPU anerkannt zu werden. Diese Kriterien regeln den gesamten Ablauf: Die Einbestellung zur Urinabgabe muss unvorhersehbar erfolgen und die Probe muss binnen 24 Stunden abgegeben werden.
Die Abgabe selbst erfolgt unter Sicht, um Manipulationen auszuschließen. Nur Labore, die nach DIN EN ISO/IEC 17025 forensisch akkreditiert sind und den genauen Cut-off-Wert für Ethylglucuronid (EtG) von < 0,1 µg/mL einhalten, dürfen diese Gutachten erstellen. Ohne strikte Einhaltung aller CTU-Kriterien ist Ihr Abstinenzprogramm ungültig.
Falsch-Positive vermeiden: Die unsichtbaren Alkoholquellen
Wer seine Alkoholabstinenz mit Urinscreening nachweisen muss, muss sich der Gefahr falsch-positiver Ergebnisse bewusst sein. EtG reagiert hochsensibel auf geringste Mengen Ethanol. Deshalb ist während des Kontrollzeitraums nicht nur der Verzicht auf alkoholische Getränke wichtig, sondern auch auf versteckten Alkohol.
Dazu zählen: Alkoholfreies Bier (kann Spuren enthalten), bestimmte Hustensäfte, Mundspülungen, Desinfektionsmittel, Essig und einige Backwaren. Informieren Sie sich vorab umfassend über diese sogenannten exogenen Alkoholquellen, da bereits geringe Mengen zur Überschreitung des zulässigen Cut-off-Wertes führen und das gesamte Abstinenzprogramm gefährden können.
Kreatinin-Kontrolle: Darum ist Urinverdünnung zwecklos
Beim Alkoholabstinenz mit Urinscreening nachweisen wird nicht nur der Alkoholmarker Ethylglucuronid (EtG) gemessen, sondern auch der Kreatinin-Wert Ihrer Probe. Kreatinin ist ein Stoffwechselprodukt, das die Konzentration des Urins anzeigt.
Wer versucht, den EtG-Wert durch übermäßiges Trinken von Wasser oder harntreibenden Mitteln zu verdünnen, senkt damit zwangsläufig auch den Kreatinin-Wert. Liegt dieser unter einem definierten Grenzwert, gilt die Probe als manipuliert oder zu stark verdünnt und damit als ungültig. Dies führt zu einer Zählung als Fehlprobe und kann zum Abbruch Ihres gesamten Abstinenzprogramms führen.
Quellen zum Thema Alkoholabstinenz mit Urinscreening nachweisen:
- TÜV NORD – Abstinenznachweis MPU (Urinscreening, Haaranalyse)
- TÜV SÜD – Alkoholabstinenz nachweisen | MPU
- Labor Enders – Ethylglucuronid (EtG): Marker für Alkoholkonsum und Abstinenz
FAQ zum Thema Alkoholabstinenz mit Urinscreening nachweisen
Was ist EtG und warum wird es beim Urinscreening gemessen?
EtG (Ethylglucuronid) ist ein direktes Abbauprodukt von Ethanol, das in der Leber entsteht. Es ist der wichtigste Biomarker, da es deutlich länger (bis zu 72 Stunden) im Urin nachweisbar bleibt als reiner Alkohol und selbst geringen Konsum anzeigt.
Wie lange kann man die Alkoholabstinenz mit Urinscreening nachweisen?
Die Urinscreenings werden in der Regel über Zeiträume von 6 oder 12 Monaten durchgeführt, wobei mindestens 4 bzw. 6 unvorhergesagte Proben erforderlich sind. Einzelne Screenings weisen den Konsum nur für etwa 2 bis 3 Tage zurückblickend nach.
Was ist der Cut-off-Wert für EtG im Urin?
Der in der Fahreignungsbegutachtung geltende Cut-off-Wert beträgt in Deutschland < 0,1 mg/L (oder 0,1 µg/mL). Werte darüber werden als Nachweis für einen relevanten Alkoholkonsum gewertet und führen zum negativen Ergebnis.
Muss die Urinabgabe unter Sicht erfolgen?
Ja, gemäß den forensischen Standards (CTU-Kriterien) muss die Urinabgabe zwingend unter direkter Beobachtung (unter Sicht) einer autorisierten Person erfolgen. Dies dient der Sicherstellung der Probenidentität und verhindert Manipulationen wie den Austausch oder die Verdünnung der Probe.
Was passiert, wenn ich meinen Urin verdünne?
Wenn Sie den Urin zu stark verdünnen, sinkt der ebenfalls gemessene Kreatinin-Wert unter den erforderlichen Mindestwert. Die Probe wird dann als ungültig gewertet und führt zu einer Fehlprobe, die das gesamte Abstinenzprogramm gefährden kann.
Kann alkoholfreies Bier das Urinscreening positiv beeinflussen?
Ja, obwohl als „alkoholfrei“ deklariert, können diese Getränke Restmengen Alkohol enthalten, die in empfindlichen EtG-Tests nachweisbar sind. Personen in einem Abstinenzprogramm sollten vorsichtshalber gänzlich auf alkoholfreies Bier verzichten, um ein Falsch-Positiv zu vermeiden.
Wie schnell muss ich zur Urinabgabe erscheinen, wenn ich einbestellt werde?
Die Einbestellung erfolgt unvorhersehbar, meist per SMS oder Telefonanruf, und Sie müssen die Probe in der Regel innerhalb von 24 Stunden abgeben. Diese kurze Frist ist ein wichtiges Kriterium, um eine Manipulation des Ergebnisses zu verhindern.
Was ist der Unterschied zur PEth-Blutanalyse?
PEth (Phosphatidylethanol) ist ein direkter Alkoholmarker im Blut, der einen Konsum der letzten 2 bis 4 Wochen nachweisen kann und die Abgabe unter Sicht entfallen lässt. Beim Urinscreening wird hingegen EtG gemessen, welches nur einen Konsum der letzten 72 Stunden nachweist.
Was gilt als Fehlprobe und welche Konsequenzen hat das?
Eine Fehlprobe liegt vor, wenn der EtG-Wert positiv ist, die Probe manipuliert (Kreatinin zu niedrig) oder eine Einbestellung unentschuldigt versäumt wird. Zwei Fehlproben in Folge führen in der Regel zum sofortigen Abbruch des Programms und machen den Abstinenznachweis ungültig.
Wie lange ist der Abstinenznachweis nach Programmende für die MPU gültig?
Der Abstinenznachweis (Abschlussbericht) sollte bei der MPU nicht älter als zwei bis vier Monate sein, um dessen aktuelle Aussagekraft zu gewährleisten. Bei einer größeren zeitlichen Lücke kann der Gutachter unter Umständen eine weitere aktuelle Probe verlangen.