Um die Haaranalyse im Rahmen der MPU durchführen zu lassen, kann man sich an jede dafür zugelassene Stelle wenden. Das sind neben dem TÜV und der DEKRA auch akkreditierte Testlabore, Toxikologen, Ärzte des öffentlichen Dienstes, Ärzte des Gesundheitsamtes sowie Ärzte der Betriebs-, Rechts- oder Verkehrsmedizin. Wer macht eine Haaranalyse für MPU?
Ärzte anderer Fachrichtungen oder Hausärzte können hingegen keine rechtlich anerkannte Haaranalyse durchführen. Allerdings kann man dort einen Haartest privat (zum Beispiel als Probelauf) in Auftrag geben oder sich einen fachkundigen Kollegen empfehlen lassen.
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Wie gut sind Haaranalysen für Abstinenzkontrolle?
Die Haaranalyse ist im Vergleich zum Urinscreening das weniger aufwändige Testverfahren. Das Haar speichert die Abbauprodukte von Drogen oder Alkohol zuverlässig und dauerhaft ab. So ist es möglich, anhand einer Haarsträhne quasi in die Vergangenheit zu blicken.
Das menschliche Haar wächst rund einen Zentimeter pro Monat, daher gibt eine drei Zentimeter lange Strähne Auskunft über den Alkoholkonsum der zurückliegenden drei Monate. Wer macht eine Haaranalyse für MPU? Wenn auf einen Drogenkonsum getestet zu testen ist, entnimmt man dazu Strähnen von sechs Zentimetern Länge. Diese geben anschließend Auskunft über einen etwaigen Konsum während der zurückliegenden sechs Monate.
Um eine Haaranalyse zuverlässig durchführen zu können, dürfen die Haare nicht getönt, gefärbt, gebleicht oder anderweitig chemisch behandelt sein. Denn dies könnte zu einem verfälschten Ergebnis führen. Auch ist es für eine Haaranalyse Voraussetzung, dass der Teilnehmer ausreichend viele und ausreichend lange Haare hat. Unter diesen Prämissen sind Haaranalysen sehr gut und zuverlässig.
- Jonitz, Maximilian (Autor)
Praxiswissen: Wie läuft eine Abstinenzkontrolle ab?
Wird bei der MPU immer eine Haaranalyse gemacht?
Es kann unterschiedliche Gründe geben, warum man zur (Wieder-)Erlangung des Führerscheins an einer Medizinisch-Psychologischen Untersuchung (MPU) teilnehmen muss. Eine Haaranalyse oder eine Abstinenzkontrolle mittels Urinscreening ist natürlich nur dann erforderlich, wenn dem Verfahren ein Alkohol- oder Drogenmissbrauch zugrunde liegt.
Ist jemand unter dem Einfluss harter Drogen in einen Unfall verwickelt, ist nicht nur der Führerschein weg. Ebenso ist es, wenn man in eine allgemeine Verkehrskontrolle gerät. Auch die MPU-Teilnahme und der vorausgehende Abstinenznachweis sind zwingend erforderlich, wenn man zu einem späteren Zeitpunkt wieder Auto fahren möchte.
Bei Alkohol liegt die Anordnung des Abstinenznachweises im Ermessen der Führerscheinstelle. Meistens wird der Abstinenznachweis nur dann eingefordert, wenn der Blutalkoholwert zum Tatzeitpunkt oberhalb von 1,6 Promille gelegen hat.
Lesetipp: Welche Möglichkeiten der Abstinenzkontrolle gibt es?
Wann wird eine Haarprobe genommen?
Im Vergleich zum Urinscreening ist die Haaranalyse das weniger aufwändige und kostengünstigere Verfahren. Da das menschliche Haar die Abbauprodukte von Drogen oder Alkohol zuverlässig und dauerhaft speichert, können diese auch nach Monaten noch nachgewiesen werden.
Dabei macht man sich auch die Tatsache zunutze, dass das menschliche Haar etwa einen Zentimeter pro Monat wächst. Um eine dreimonatige Abstinenz von Alkohol nachzuweisen, werden bei einem Kontrolltermin zwei bleistiftdicke Strähnen von drei Zentimetern Länge entnommen und analysiert.
Muss eine Abstinenz von sechs Monaten nachgewiesen werden, so ist nach weiteren drei Monaten ein weiterer Termin mit Probenentnahme angesetzt. Wenn über die Haaranalyse auf den möglichen Konsum von Drogen getestet werden soll, so werden nach sechs Monaten zwei Strähnen von jeweils sechs Zentimetern Länge entnommen. Soll die Abstinenz über ein ganzes Jahr bestätigt werden, so folgt nach sechs Monaten ein weiterer Kontrolltermin.
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