Kreatinin

Kreatinin ist ein natürliches Abbauprodukt des Muskelstoffwechsels, das über die Nieren mit dem Urin ausgeschieden wird. Es wird im Körper kontinuierlich gebildet und ist ein wichtiger Laborwert zur Beurteilung der Nierenfunktion und zur Qualitätskontrolle bei Urinproben, z. B. bei Abstinenznachweisen im Rahmen einer MPU.

Kreatinin entsteht beim Abbau von Kreatinphosphat, einem Stoff, der in den Muskeln zur Energieversorgung dient. Da die Bildung von Kreatinin weitgehend konstant ist und es über die Nieren ausgeschieden wird, kann sein Gehalt im Blut oder Urin Hinweise auf Nierenfunktion, Muskelmasse und die Zuverlässigkeit einer Urinprobe geben.

Medizinische Bedeutung:

  • Im Blut:

    • Der Kreatininwert zeigt, wie gut die Nieren arbeiten.

    • Ein erhöhter Wert kann auf eine eingeschränkte Nierenfunktion hindeuten.

  • Im Urin:

    • Wird zur Kontrolle von Urinproben herangezogen, z. B. bei Drogen- oder Alkoholtests.

    • Ein zu niedriger Kreatininwert kann bedeuten, dass die Probe zu stark verdünnt oder manipuliert wurde.

Typische Normalwerte (können je nach Labor leicht variieren):

  • Blut:

    • Männer: ca. 0,7 – 1,3 mg/dl

    • Frauen: ca. 0,6 – 1,1 mg/dl

  • Urin (zur Qualitätskontrolle):

    • > 0,2 g/l gelten als verwertbar

    • < 0,2 g/l gelten als zu stark verdünnt

Kreatinin in der MPU-Abstinenzdiagnostik:

Bei Urinanalysen zum Nachweis von Alkoholabstinenz (z. B. durch ETG) oder Drogenfreiheit wird der Kreatininwert automatisch mitbestimmt. So kann geprüft werden, ob:

  • die Probe authentisch ist,

  • sie nicht mit Wasser gestreckt wurde,

  • das Ergebnis zuverlässig und gültig ist.

Ein zu niedriger Kreatininwert macht die Probe unverwertbar, und die Untersuchung muss wiederholt werden.

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