Gamma-GT

Was sagt der Gamma-GT aus?

Gamma-GT ist ein Leberenzym, das im Rahmen von Blutuntersuchungen gemessen wird. Es spielt eine Rolle beim Aminosäurestoffwechsel und beim Transport bestimmter Moleküle innerhalb des Körpers. Ein erhöhter Gamma-GT-Wert im Blut ist oft ein Hinweis auf Leberbelastung oder Lebererkrankungen – insbesondere bei regelmäßigem Alkoholkonsum.

Gamma-GT (auch γ-GT oder GGT genannt ) steht für Gamma-Glutamyltransferase . Es ist ein Enzym, das vor allem in der Leber, aber auch in den Nieren, Bauchspeicheldrüse und dem Darm vorkommt.

Normwerte:
Die Normwerte können je nach Labor leicht variieren, typischerweise liegen sie bei:

  • Männer: bis ca. 60 U/l

  • Frauen: bis ca. 40 U/l

Ursachen für erhöhte Gamma-GT-Werte:

  • Chronischer oder starker Alkoholkonsum

  • Lebererkrankungen (z. B. Fettleber, Hepatitis, Leberzirrhose)

  • Medikamente, die die Leber belasten (z. B. Schmerzmittel, Psychopharmaka)

  • Gallenwegserkrankungen

  • Stoffwechselstörungen

Gamma-GT und Alkohol:

Gamma-GT reagiert besonders empfindlich auf regelmäßigen Alkoholkonsum. Bei Alkoholproblemen kann der Wert dauerhaft erhöht sein. Deshalb wird er häufig als Hinweis auf ein mögliches Alkoholmissbrauchsverhalten herangezogen – z. B. im Rahmen arbeitsmedizinischer Untersuchungen oder der MPU.

Gamma-GT in der MPU:

Bei einer medizinisch-psychologischen Untersuchung (MPU) nach Alkoholauffälligkeit kann die Gamma-GT als Teil einer Leberwertdiagnostik erhoben werden. Erhöhte Werte deuten darauf hin, dass keine Abstinenz oder kein kontrollierter Konsum vorliegt. Für den Abstinenznachweis sind Gamma-GT-Werte allein jedoch nicht ausreichend – hier kommen ETG-Tests (im Urin oder Haar) zum Einsatz.

Wichtig zu wissen:

Gamma-GT-Werte können auch aus anderen Gründen erhöht sein und sind nicht beweisend für Alkoholkonsum. Sie müssen im Zusammenhang mit anderen Laborwerten (z. B. GOT, GPT, CDT) und der medizinischen Vorgeschichte bewertet werden.

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